Ein Raumprogramm musste her: Also haben sich die Schulleitungen der Lisa-Tetzner-Oberschule, der Bert-Brecht-Schule [1] und des Hannah-Arendt-Gymnasiums zusammengesetzt und zusammengetragen: Wie viele allgemeine Unterrichtsräume benötigt welche Schule, welche Größe sollten die Räume haben, wie viele Fachräume werden benötigt, wo können wir Synergieeffekte nutzen? Was soll auf jeden Fall erhalten bleiben? Parallel stellten sich weitere Fragen: Was passiert mit der Mensa? Bekommt das Schulzentrum eine weitere Sporthalle? Die Kapazitäten reichen ja jetzt schon kaum aus...
Ein Architekt wurde beauftragt. Die ersten Pläne waren interessant: Die Mensa mitten im H-Trakt und obenauf mehrere Stockwerke, aber bei jedem neuem Plan stellten wir fest, dass der Platz nicht reicht. Immer wieder fehlten Räume oder waren an nicht sinnvollen Stellen eingebaut. Im Sommer 2020 wurde deutlich: So kommen wir nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung. Die Vorgabe von Seiten der Stadt nicht noch mehr Anbauten zu planen und gleichzeitig das vom Rat abgestimmte Raumprogramm passten nicht zusammen. Die Kommunikation wurde genau wie die Stimmung immer schlechter. Aber was nun?
Im August dann ein Lichtblick: Die Planungen wurden erstmal gestoppt. Herr Dr. Wolf brachte die Architektin Tanja Remke, die bereits Erfahrung in der Schulüberplanung und dem Partizipationsprozess hat, ins Spiel. Gemeinsam wurde die weitere Vorgehensweise besprochen und umgesetzt: Die Architektinnen (Frau Remke und Frau Dohrmann) sowie der bisherige Architekt (Herr Gödde) setzten sich intensiv mit dem Schulzentrum sowie den Schulen auseinander: Was sind die Besonderheiten? Was soll unbedingt weiterhin erhalten bleiben? Wie ist das pädagogische Konzept? Wo sind welche Räume? Wie sieht es im Schulzentrum eigentlich aus?
Diese Erkenntnisse sowie das Raumprogramm als Grundlage führten zunächst auf Ebene der Schulleitungen zu ersten Workshops, in denen über die Räume der einzelnen Schulen, aber auch über die gemeinsam genutzten Räume diskutiert wurde. Dabei zeigte sich deutlich, dass der vorhandene Platz nicht ausreichen wird: Zwei Neubauten (bei D und bei C) werden notwendig sein und sind im November bereits vom Rat genehmigt worden. Die Detailplanung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht abgeschlossen, denn uns ist es wichtig, dass möglichst viele Personen an diesem Prozess beteiligt sind. Daher gab es für die Überplanung der Fachräume von Musik und Kunst, aber auch Werken, Technik, Textil einen Workshop, in dem sich die Fachkolleg*innen der LTS und des HAG gemeinsam mit den Architekt*innen austauschen konnten und gemeinsam einen sinnvollen Plan erarbeitet haben.
Am darauffolgenden Tag konnten sich dann endlich auch die Schüler*innen beteiligen. Aus beiden Schulen nahmen pro Jahrgang je 2 Schüler*innen teil. Nach der Vorstellung des aktuellen Planungsstandes wurden ihnen zunächst andere Schulbauten präsentiert, damit sie Ideen sammeln konnten. Danach wurde es kreativ: Mit Lego, Papier, Klebstoff und großen Plakaten wurden Ideen gebaut, gemalt, aufgeschrieben und später präsentiert. Und es war unglaublich spannend! Ich bin überzeugt, dass wir viele der Ideen wiederfinden werden, wenn der Umbau erfolgt ist. Neben Schüler*innen und Lehrkräften arbeiten im Schulzentrum aber ja auch noch die städtischen Mitarbeiter und auch sie sollten unbedingt mitdiskutieren können. Somit wurden zu einem weiteren Workshop Hausmeister, Sekretärinnen und Bibliotheksmitarbeiter eingeladen und in den Prozess involviert.
Aktuell (November 2020) warten wir auf die überarbeiteten Pläne - bis Weihnachten soll jeder Bereich überplant sein, so dass dann noch "alle" einen Blick darauf werfen können bevor diese Pläne dann hoffentlich im Februar im Rat genehmigt werden. Danke an das Team um Frau Remke. Wer hätte im Sommer gedacht, dass es so schnell gehen kann?
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[1] Der Ratsbeschluss sieht vor, dass auch die Bert-Brecht-Schule an den Standort Spalterhals zieht. Da die Wilhelm-Stedler-Schule nun doch nicht an die Schulstraße zieht, ist diese Entscheidung aktuell neu in der Diskussion.