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Osterferien
Wir wünschen allen Schüler:innen, Kolleg:innen und allen Eltern schöne, sonnige und erholsame Frühlingstage und ein frohes Osterfest.
Die Schule bleibt in der Ferienzeit erreichbare, beachten Sie dafür bitte die besonderen Öffnungszeiten des Sekretariates.
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Tag der offenen Tür
Für Donnerstag, 4. April 2024, lädt das Hannah-Arendt-Gymnasium von 15-18 Uhr zum diesjährigen „Tag der offenen Tür“ ein. Insbesondere den Schüler:innen des jetzigen 4. Jahrgangs der Grundschulen, die Interesse am Besuch des Gymnasiums haben, sowie deren Eltern soll dieser Nachmittag die Möglichkeit bieten, sich über unsere Schule und deren verschiedene Aktivitäten zu informieren - informativ, unterhaltsam, abwechslungsreich. Wenn Sie nicht selber kommen können, gibt das SPALTERRADIO ab 15.30 Uhr live einen Einblick in die Aktivitäten des Tages.
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Die Notwendigkeit der Erinnerung
Musik zur Ausstellungseröffnung Sonderzüge in den Tod am 12. September 2011 in Stadthagen
Die Notwendigkeit der Erinnung - "Sonderzüge in den Tod"
So erinnert sich der Holocaust-Überlebende Primo Levi in seinem autobiographischen Bericht Ist das ein Mensch? an seine Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz. Die damalige Reichsbahn - Vorgänger der heutigen Deutschen Bahn - war durch ihre Menschentransporte in die Konzentrations- und Vernichtungslager entscheidend an der massenhaften Ermordung der jüdischen Bevölkerung während des Dritten Reiches beteiligt. Die Wanderausstellung Sonderzüge in den Tod der Deutschen Bahn dokumentiert diese alltägliche institutionelle Verstrickung und stellt sich damit einer Pflicht zur Erinnerung. Bei der Ausstellungseröffnung am 12. September 2011 in der Zehntscheune in Stadthagen, an der neben einem Philosophiekurs des Ratsgymnasiums Stadthagen auch ein Kammerorchester aus Schülerinnen und Schülern des HAG beteiligt war, griffen photographische Dokumentation, literarisches Zeugnis und musikalische Erinnerung ineinander. Die Ausstellung mit ihren photographischen Portraits und Dokumenten versucht, den Deportierten wiederzugeben, was ihnen die Nationalsozialisten durch die Abfertigung als "Dutzendware" in Güterwagen und Stückzahlen, durch die Auflistung in scheinbar endlosen Reihen kaum zu fassender Namenslisten und die Enteignung von allen persönlichen Gegenständen bewusst genommen haben: Den Anspruch auf die Wahrnehmung als Individuum mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen und einer persönlichen Geschichte - zusammengefasst ein Recht auf die Anerkennung der jedem Menschen zukommenden Würde.
Vielfach haben Literatur, Politik, Wissenschaft und Philosophie versucht, die durch Entsetzen und Unbegreiflichkeit hervorgerufene Sprachlosigkeit zu überwinden. Entstanden sind schließlich autobiographische Zeugnisse, wie das von Primo Levi, aber auch Gedichte, die trotz des Adorno-Diktums, nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben sei "barbarisch", versuchen, die Ereignisse künstlerisch zu verarbeiten. Wolf Biermann versucht in seiner Übertragung von Schon wieder die Waggons: da sind sie des in Auschwitz ermordeten Literaten Jizchak Katzenelson dem Ausdrucksgehalt des jiddischen Originals nahezukommen:
Das Kammerorchester unter der Leitung von Susanne Klees und Alban Peters verknüpfte die sehr unterschiedlichen literarischen Texte, die von Empörung und Verzweiflung herausschreienden Anklageschriften (Primo Levi: Anklage) bis hin zu Theaterszenen reichten, in denen scheinbar emotionslos mitleidslose und sich ihrer Schuld unbewusste Täter als Angeklagte oder Zeugen befragt werden (Peter Weiss: Die Ermittlung). Die Musik fügte den Dokumenten und Texten noch eine weitere Ebene hinzu: Unaussprechlich bleibt der Gegensatz zwischen der fröhlichen, traditionellen Klezmer-Musik Mazeltov zur Hochzeit und den geschilderten Ereignissen, unbegreiflich die Gnadenlosigkeit, mit der stampfende Eisenräder in den minimalistischen Patterns von Steve Reichs Different Trains die Zeitzeugenberichte Überlebender zerstückeln, schockierend die plötzliche Stille zu den Worten "Flames going up to the sky - it was smoking", die den Bestimmungsort der Zugfahrt im selben Stück eindeutig kennzeichnen.
Die wichtigste Botschaft des Abends lag vielleicht in dem das Konzert beschließenden jüdischen Oifn Pripetschik, das - wehmütig und tröstlich zugleich - den Wunsch nach Frieden (und nicht etwa das Verlangen nach Vergeltung) als zentrales Anliegen hervorhebt.
A. Peters
Zum Anhören: Akustischer Rundgang durch die Ausstellung.
Die Ausstellung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Die Notwendigkeit der Erinnerung" des Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen in Kooperation mit der GEW Schaumburg, der VHS Schaumburg und der Alten Polizei Stadthagen unter der Schirmherrschaft von Landrat Jörg Farr statt.