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Bandkonzert am Montag, 16. Juni 2025
Die AG Bandtraining des Hannah-Arendt-Gymnasiums lädt herzlich zum Bandkonzert ein, und zwar für Montag, 16. Juni 2025, 18.00 Uhr in der Aula des Schulzentrums Am Spalterhals. Die Zuhörer:innen erwartet wieder ein vielseitiges Programm mit insgesamt zehn verschiedenen Schüler:innen-Bands.
Interessierte können sich über einen Youtube-Kanal vorab einen hörbaren Eindruck verschaffen.
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Ein Team, ein Beet, eine Tradition
Traditionen soll man pflegen, auch wenn man dafür an einem Sonnabend zur Schule kommen muss. Und auch, wenn man längst das Abitur in der Tasche hat. Bald ist Abiturentlassung und es soll ein bisschen hübsch vor der Schule aussehen. Was als Corona-Projekt der damaligen 10FLS begann, hat sich zu einer inzwischen bereits 5-jährigen Tradition entwickelt.
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Ergebnisse des Känguru-Wettbewerbs
In diesem Jahr haben 96 Schüler*innen am beliebten Känguru-Wettbewerb teilgenommen. Am 20. März 2025 haben sich alle 75 Minuten lang mit mathematischen Knobelaufgaben auseinandergesetzt. Acht Schüler*innen waren dabei so erfolgreich, dass sie einen besonderen Preis (etwa Spiele und Bücher) bekommen haben.
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Die Notwendigkeit der Erinnerung
Musik zur Ausstellungseröffnung Sonderzüge in den Tod am 12. September 2011 in Stadthagen
Die Notwendigkeit der Erinnung - "Sonderzüge in den Tod"

So erinnert sich der Holocaust-Überlebende Primo Levi in seinem autobiographischen Bericht Ist das ein Mensch? an seine Deportation ins Vernichtungslager Auschwitz. Die damalige Reichsbahn - Vorgänger der heutigen Deutschen Bahn - war durch ihre Menschentransporte in die Konzentrations- und Vernichtungslager entscheidend an der massenhaften Ermordung der jüdischen Bevölkerung während des Dritten Reiches beteiligt. Die Wanderausstellung Sonderzüge in den Tod der Deutschen Bahn dokumentiert diese alltägliche institutionelle Verstrickung und stellt sich damit einer Pflicht zur Erinnerung. Bei der Ausstellungseröffnung am 12. September 2011 in der Zehntscheune in Stadthagen, an der neben einem Philosophiekurs des Ratsgymnasiums Stadthagen auch ein Kammerorchester aus Schülerinnen und Schülern des HAG beteiligt war, griffen photographische Dokumentation, literarisches Zeugnis und musikalische Erinnerung ineinander. Die Ausstellung mit ihren photographischen Portraits und Dokumenten versucht, den Deportierten wiederzugeben, was ihnen die Nationalsozialisten durch die Abfertigung als "Dutzendware" in Güterwagen und Stückzahlen, durch die Auflistung in scheinbar endlosen Reihen kaum zu fassender Namenslisten und die Enteignung von allen persönlichen Gegenständen bewusst genommen haben: Den Anspruch auf die Wahrnehmung als Individuum mit eigenen Bedürfnissen, Wünschen und einer persönlichen Geschichte - zusammengefasst ein Recht auf die Anerkennung der jedem Menschen zukommenden Würde.
Vielfach haben Literatur, Politik, Wissenschaft und Philosophie versucht, die durch Entsetzen und Unbegreiflichkeit hervorgerufene Sprachlosigkeit zu überwinden. Entstanden sind schließlich autobiographische Zeugnisse, wie das von Primo Levi, aber auch Gedichte, die trotz des Adorno-Diktums, nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben sei "barbarisch", versuchen, die Ereignisse künstlerisch zu verarbeiten. Wolf Biermann versucht in seiner Übertragung von Schon wieder die Waggons: da sind sie des in Auschwitz ermordeten Literaten Jizchak Katzenelson dem Ausdrucksgehalt des jiddischen Originals nahezukommen:
Das Kammerorchester unter der Leitung von Susanne Klees und Alban Peters verknüpfte die sehr unterschiedlichen literarischen Texte, die von Empörung und Verzweiflung herausschreienden Anklageschriften (Primo Levi: Anklage) bis hin zu Theaterszenen reichten, in denen scheinbar emotionslos mitleidslose und sich ihrer Schuld unbewusste Täter als Angeklagte oder Zeugen befragt werden (Peter Weiss: Die Ermittlung). Die Musik fügte den Dokumenten und Texten noch eine weitere Ebene hinzu: Unaussprechlich bleibt der Gegensatz zwischen der fröhlichen, traditionellen Klezmer-Musik Mazeltov zur Hochzeit und den geschilderten Ereignissen, unbegreiflich die Gnadenlosigkeit, mit der stampfende Eisenräder in den minimalistischen Patterns von Steve Reichs Different Trains die Zeitzeugenberichte Überlebender zerstückeln, schockierend die plötzliche Stille zu den Worten "Flames going up to the sky - it was smoking", die den Bestimmungsort der Zugfahrt im selben Stück eindeutig kennzeichnen.
Die wichtigste Botschaft des Abends lag vielleicht in dem das Konzert beschließenden jüdischen Oifn Pripetschik, das - wehmütig und tröstlich zugleich - den Wunsch nach Frieden (und nicht etwa das Verlangen nach Vergeltung) als zentrales Anliegen hervorhebt.
A. Peters
Zum Anhören: Akustischer Rundgang durch die Ausstellung.
Die Ausstellung fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Die Notwendigkeit der Erinnerung" des Fördervereins ehemalige Synagoge Stadthagen in Kooperation mit der GEW Schaumburg, der VHS Schaumburg und der Alten Polizei Stadthagen unter der Schirmherrschaft von Landrat Jörg Farr statt.