• Osterferien

    Wir wünschen allen Schüler:innen, Kolleg:innen und allen Eltern schöne, sonnige und erholsame Frühlingstage und ein frohes Osterfest.

    Die Schule bleibt in der Ferienzeit erreichbare, beachten Sie dafür bitte die besonderen Öffnungszeiten des Sekretariates.

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  • Tag der offenen Tür

    Für Donnerstag, 4. April 2024, lädt das Hannah-Arendt-Gymnasium von 15-18 Uhr zum diesjährigen „Tag der offenen Tür“ ein. Insbesondere den Schüler:innen des jetzigen 4. Jahrgangs der Grundschulen, die Interesse am Besuch des Gymnasiums haben, sowie deren Eltern soll dieser Nachmittag die Möglichkeit bieten, sich über unsere Schule und deren verschiedene Aktivitäten zu informieren - informativ, unterhaltsam, abwechslungsreich. Wenn Sie nicht selber kommen können, gibt das SPALTERRADIO ab 15.30 Uhr live einen Einblick in die Aktivitäten des Tages.

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Aus der Philosophiewerkstatt des HAG

Gedanken zum Mensch-Sein 2019

Einen zentralen Schwerpunkt im ersten Semester der Qualifikationsphase bildet die philosophische Anthropologie. Die immer wieder mit Immanuel Kant gestellte Frage "Was ist der Mensch?" ist eine sehr lebendige. Auf Grundlage eines (Spiegel-)Bildes haben sich SchülerInnen des Leistungskurses Philosophie in einer freien Schreibaufgabe damit befasst - und nähern sich dem Thema sehr persönlich und in sehr unterschiedlichen Textformen.

Ausgangspunkt aller Texte ist dieses Bild aus dem Schulbuch: Ethik | Philosophie Gymnasiale Oberstufe. Denkperspektiven. Hrsg. v. Arnold K. D. Lorenzen. Leipzig: Militzke 2010. S. 241.

"Männer der Welt"

ein Gedicht von Annika Schneider

Ein stattlicher Mann von Welt und Kultur,

Tasche in der Hand, steht im Flur.

Trägt Brill’ und Jacke, sieht in den Spiegel hinein,

erwartet das Spiegelbild, muss er doch sein.

Doch blickt aus dem Glas ein anderer heraus,

sieht ja wohl nicht wie der Weltmann aus!

Welch Schrecken ihn packt, sieht dem Mann ins Gesicht,

Tasche, Brill’ und Jacke trägt er nicht.

Ja, nur tierisch Fell hat er als Gewand

und bloß einen Knochen hält er in der Hand.

Doch Mensch ist er schon und wohl auch ein Mann,

wie es auch der Weltmann erkennen kann.

Bist dies nun du oder war das mal ich?

Ob der Mensch dies mal war – nicht eindeutig.

Einer jagt Tiere, der andere jagt Geld,

doch sind sie so nicht beide Männer der Welt?

Annika Schneider (Q1)  

"Jäger und Sammler"

ein kleiner Essay von Lisa Zimmermann

Ein Ganzkörperspiegel. Ein Mann im Anzug mit einer Aktentasche und Brille. Sein Spiegelbild. Ein Steinzeitmensch mit Knochen in der Hand guckt den realen Menschen aus dem Spiegel an. Das ist das, was ich sehe, aber was hat das zu bedeuten?
Ich verbinde damit die Weiterentwicklung des Menschen. Erst war dieser ein Jäger und Sammler, hat in Höhlen in der Natur gelebt und nur ein bisschen Pelz eines Tieres getragen, um sich vor der Kälte zu schützen. Er hat ähnlich gelebt wie ein Tier. Dazu ein kurzer Vergleich. Der Mensch lebte in Höhlen, Tiere leben in Höhlen oder in ihren Bauen. Der Mensch jagte, um zu überleben, das Tier jagt auch. Der Mensch trägt Pelz, das Tier trägt Pelz. Kurz: Der Mensch ist dem Tier ähnlich und ein reines Naturwesen.
Aus diesem damalig lebenden Menschen resultieren wir. Wir, als moderne Wesen, die stylische Kleidung tragen, mit Technik unseren Alltag bewältigen, in der Schule sitzen, um zu lernen, wie man Gedichte interpretiert oder mit Zahlen umgeht, um später Geld zu verdienen und uns teure Autos zu kaufen oder mit fliegenden Objekten um die ganze Welt zu reisen. Wir nehmen die Welt wahr, wir nehmen uns selbst wahr und verändern uns ständig, je nachdem, unter welchen Menschen wir sind oder wo wir leben. Wir sind Kulturwesen und passen uns an.
Und doch sind wir unseren Vorfahren so ähnlich: Wir jagen nach Geld, um zu überleben, wir leben in gebauten Höhlen und wir tragen je nach Kälte oder Wärme bestimmte Kleidung, unseren Pelz.
Warum schaut der Mensch im Anzug den Steinzeitmenschen so geschockt an? Kann er nicht glauben, dass wir nur ein wenig weiterentwickelt sind, aber trotzdem früher mal so gelebt haben?
Nun ja, so ist es aber.

Lisa Zimmermann (Q1)

"Nummer 7"

ein lyrischer Text von Merle von Kalinowsky

Die Selbstwahrnehmung scheint zu sein: ziemlich kompliziert

Und als Außenstehender auch ein bisschen weird

Einige schauen sich im Spiegel an

Und denken sich – oh man oh man

Wie seh ich bloß aus?,

keine schöne Haarpracht – nur ein bisschen kraus.

Eigentlich trage ich doch eine tolle Jacke

Und im Spiegel seh’ ich beinah einen Haufen Kacke.

Andere finden, die Realität stellt was ganz anderes dar,

das ist für sie ganz klar.

Sie sehen ausschließlich einen gut gekleideten Mann,

der dazu noch eine ganze Menge kann.

Wenn er diese Ansicht auch vertreten würde,

Dann wäre geschafft diese schwere Hürde.

Ab nun an hat er diese Last nicht mehr zu tragen

Und kann im Leben ganz tolle Dinge wagen.

Der Mann ist glücklich und zufrieden

Und seine Lieblingszahl ist die Nummer 7.

Merle von Kalinowsky (Q1)