• Osterferien

    Wir wünschen allen Schüler:innen, Kolleg:innen und allen Eltern schöne, sonnige und erholsame Frühlingstage und ein frohes Osterfest.

    Die Schule bleibt in der Ferienzeit erreichbare, beachten Sie dafür bitte die besonderen Öffnungszeiten des Sekretariates.

    Mehr lesen Zum Archiv
  • Tag der offenen Tür

    Für Donnerstag, 4. April 2024, lädt das Hannah-Arendt-Gymnasium von 15-18 Uhr zum diesjährigen „Tag der offenen Tür“ ein. Insbesondere den Schüler:innen des jetzigen 4. Jahrgangs der Grundschulen, die Interesse am Besuch des Gymnasiums haben, sowie deren Eltern soll dieser Nachmittag die Möglichkeit bieten, sich über unsere Schule und deren verschiedene Aktivitäten zu informieren - informativ, unterhaltsam, abwechslungsreich. Wenn Sie nicht selber kommen können, gibt das SPALTERRADIO ab 15.30 Uhr live einen Einblick in die Aktivitäten des Tages.

    Mehr lesen Zum Archiv

Eine Schweigeminute...

Die Schweigeminute

Die Schweigeminute hilft uns nicht zu vergessen, nicht zu vergessen.
Sie erinnert daran, innezuhalten und nachzudenken,
Unsere Gedanken auf die Menschen zu beschränken,
Denen wir sonst wenig Zeit in unserem Leben beimessen.

Manchmal sind Dinge so weit weg, sie berühren uns nicht,
Und was es dann bedarf, ist ein Heben in unser Bewusstsein
Durch einen wirkungsvollen Stolperstein,
Denn das Erinnern, das ist unsere Pflicht.

Einfach nur erinnern wird noch nicht ausreichen,
Erinnerungen haben die Angewohnheit zu weichen.
Wir müssen sie lebendig halten und kämpfen.

Kämpfen für die Menschen, die gefährdet sind,
Damit ihr Leben nicht verrinnt und die Humanität die Oberhand gewinnt.
Denn nur das wird Frieden bringen und das Leid dämpfen.

Maximilian Engelhardt (Q1)

One World Trade Center

"Jules, hier ist Brian. Hör mir zu, ich bin in einem Flugzeug, das entführt wurde. Falls die Sache nicht gut geht, und es sieht nicht gut aus, möchte ich nur dass du weißt, dass ich dich absolut liebe. Ich möchte, dass es dir gut geht. Geh und hab eine gute Zeit. Das gleiche gilt für meine Eltern [...]. Und ich liebe dich vollkommen. Und ich werde dich sehen, wenn du dort hinkommst. Bye Babe."

Ähnlich wie Jules und Brien erging es am 11. September 2001 weiteren Familien, Paaren und Freunden. An jenem Tag finden vier Flugzeugentführungen, mit anschließenden Selbstmordattentaten auf Gebäude in den Vereinigten Staaten, statt. Betroffen sind auch die Twin Towers des World Trade Centers. Die Bilder gehen durch die Medien, die Menschen sind schockiert. Es scheint, als blicke die ganze Welt in die Vereinigten Staaten von Amerika, als die Erde kurz aufhört, sich zu drehen.

Organisiert und ausgeführt wurden die Terroranschläge von dem islamistischen Terrornetzwerk al-Quaida. Insgesamt starben 127 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder bei den Terrorattentaten. Davon 200 Personen, die sich aus den Türmen in den Tod stürzten oder verbrannten. 441 Helfer, darunter 343 Feuerwehrleute, 60 Polizisten, 8 Sanitäter und unzählige Weitere, als die Twin Towers einstürzen. Männer. Frauen. Amerikaner. Ausländer. Christen. Juden. Muslime. Der Terror unterscheidet nicht, er betrifft jeden Einzelnen von uns. Er kennt keine Grenzen, kein Mitgefühl, nur den Tod.

Und dennoch gibt es Hoffnung im gemeinsamen Kampf gegen den Terror, denn ich bin überzeugt, dass die Menschen nicht umsonst sterben sollten, wenn wir uns weiterhin an sie Erinnern. Die Helfer haben sich aufgeopfert, um anderen Menschen das Leben zu retten. Sie haben uns gezeigt, dass die vom Terror Betroffenen Menschen sehr stark sein müssen, und sich nicht unterkriegen lassen. Sie haben wahrhaftige Selbstlosigkeit bewiesen und Dinge erlebt, die jenseits unserer Vorstellung liegen. Vielleicht realisierst du in diesem Moment, welch ein Glück es ist, wenn du eine solche Erfahrung in deinem bisherigen Leben nicht machen musstest. Aber vor allem geben die Verstorbenen und ihre Familien uns einen Grund, um traurig zu sein. Um Mitgefühl zu zeigen. Und um wütend zu sein.

Jeder Einzelne von uns kennt dieses Gefühl: manchmal steht man auf, und manchmal wird man niedergeschlagen. Und dann stehen wir wieder auf, jeder Einzelne von uns. Gemeinsam. Und stärker. Menschen aller Nationen und Religionen, eines jeden Landes. Wir tun es für die gewaltsam Verstorbenen, für jeden einzelnen von ihnen. Denn weil wir alle vom Terror betroffen sind, stehen wir neben ihnen im Kampf gegen den Terror, und leisten gemeinsam Widerstand. Deshalb sind wir hier, das ist unsere Aufgabe. Wir schweigen für die Menschen, die dem Terror in New York und terroristischen Anschlägen auf der ganzen Welt, zum Opfer gefallen sind.

Es spielt dabei keine Rolle, woher wir kommen und woran wir glauben, denn wir gedenken der Opfer gemeinsam. In Barsinghausen. In Deutschland. In ganz Europa. Vielleicht sogar auf der ganzen Welt. Vielleicht. Denn ist es nicht genau das, was uns gegen den Terror vereint? Sind wir nicht eine Welt

November 2020, Chiara Widdel (Q1)

Mit(ge)denken

Eine Rede zum Volkstrauertag 2020

Dieses Jahr hat Vieles mit sich gebracht, wodurch die meisten Menschen ihre Hoffnungen aufgegeben oder sogar verloren haben. Durch die aufeinanderfolgenden schwerwiegenden Ereignisse, die uns als Menschen sowie unserer Umwelt zustoßen, ist ein Großteil davon überzeugt, es sei reines Pech. Reines Pech dass ein Virus ausbricht, es immer häufiger zu Waldbränden kommt und Kriege in anderen Ländern schon als "normal" gesehen werden?! Ob man von Unglück oder Selbstverschuldung reden kann ist eine andere Sache. Heute heißt es, eins mit den Geschehnissen werden und zusammen alles zu ehren und allem zu gedenken. Warum das ? Weil jegliche Gefühle in jedem von uns befreit werden, sowie Ungeklärtes aufgeklärt werden soll.

Inwiefern wir erreichen können, diesen Volkstrauertag sinnvoll zu gestalten, hängt von jedem von uns ab. Als Einigung müssen wir gegen Ungerechtigkeit, gegen Probleme und für unsere Anliegen ankämpfen und helfen, wo wir können. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass es z.B. Schlimmeres gibt, als dass man einen Wettbewerb, den man unbedingt gewinnen wollte, verliert. Das heißt, alles Egozentrische einmal beiseite lassen und sich so empathisch wie möglich verhalten zu können. Sogenannte "first-world-problems" als solche erkennen zu können und auf die eigentlichen Probleme zu fokussieren ist hierbei sehr wichtig. Denn wenn dies geschieht, kann man ZUSAMMEN etwas bewirken. Während man Probleme erkennt und sie zu beheben versucht, tut man genau das, was heutzutage leider nicht vertreten ist. Nicht wegzuschauen oder nicht vor Verzweiflung wegzurennen ist genau das, was wieder Hoffnung durch die darauffolgenden Veränderungen bringen wird. Zu beachten ist aber, dass dieser Tag sich nicht nur auf dieses Jahr und dessen schlimmen Ereignisse bezieht, weil es keinen Anfang von Gewalt, Terror, Krieg und Ungerechtigkeit gibt. Gleichzeitig sind wir noch nicht an einem Punkt angekommen, an dem wir behaupten können, es wäre ein Ende dieser Geschehnisse gekommen. Um aber eine Welt so zu verändern und diese Problem minimieren zu können, ist es nicht egal, ob sich eine Person mehr oder weniger einsetzt und dafür aufsteht, weil jede in gewisser Weise etwas dazu beitragen kann, um seine Mitmenschen und die Umwelt zu schützen.

An dieser Stelle würde ich gerne ein Beispiel aus einem Gedankenexperiment von Peter Singer nutzen, um Sie über die Bedeutung von Hilfsbereitschaft nachdenken zu lassen. In seinem Beispiel wird die Intention verfolgt, darüber nachzudenken, wozu wir den Ärmsten dieser Welt gegenüber verpflichtet sind und welche Position man als Individuum vertreten sollte. Ich würde dies aber gerne anderweitig verwenden, um sich diese Frage der Verpflichtung gegenüber ALLEM stellt.

Seinen Vortrag beginnt Singer also so: Ich bitte meine Zuhörer, sich vorzustellen, dass Sie an einem Teich vorbeikommen, in dem ein Kind ertrinkt. Es ist niemand anderes da, der helfen könnte. Durch die Rettungsaktion würde man allerdings seine feste Kleidung ruinieren.

Singer kommt zu dem Schluss, dass fast alle davon überzeugt seien, dass man unter solchen Umständen eine Pflicht habe, das Kind zu retten, auch wenn man dabei seine teure Kleidung opfern müsse. Somit fragt er sich, wie sich diese Situation von der unterscheidet, in der wir uns gegenüber den ärmsten Bewohnern dieser Erde befinden. Wie bereits vermerkt würde ich dieses Beispiel gerne auf ALLES beziehen. Mit ALLEM meine ich wortwörtlich also alles, was sich auf der Erde befindet, diese selbst natürlich eingeschlossen.

So frage ich also, was unterscheidet wen/was davon, dass man seinen moralischen Verpflichtungen nicht nachgeht? Als moralische Verpflichtung werden solche "hilfsbereiten/ hilfesuchenden" Situationen im Beispiel gesehen. Wie Singer werde ich mit dieser Frage auf Antworten treffen, die ca. So lauten könnten: "Die Pflicht die ich gegenüber ALLEM (von dem ich vielleicht nicht einmal weiß, dass es existiert) habe, ist nicht vergleichbar mit der Pflicht gegenüber jenem ertrinkenden Kind." So bin ich aber derselben Meinung wie Singer, der sagt, er sehe aus ethischer Sicht jedoch keinen Unterschied.

Die Einwände gegen diese Analogie beschreiben ganz gut, wieso unsere Welt und ihre Bewohner, an einem sehr kritischen Zustand angekommen sind, den jeder auf verschiedener Art und Weise irgendeinmal erfahren hat oder erfahren wird.

Folgende Einwände gegen die dargestellte Analogie sind durch häufig auftretendes Verhalten realisierbar:

  • Was ich nicht sehe/ mitbekomme bedrückt mich nicht!
  • Was mich nicht betrifft ist nicht meine Schuld/ mein Problem!
  • Ich bin viel zu beschäftigt mit meinen eigenen Problemen, sodass ich mich um so etwas nicht auch noch kümmern kann!

Meiner Ansicht nach ist dies offensichtlich ein egozentrisches Verhalten, dass uns allen zeitnah zum Verhängnis wird oder schon geworden ist. Tagtäglich wissen die meisten Menschen nicht einmal, was an anderen Orten der Welt vorgeht weil, es sie nicht interessiert und sie überfordert. Um ihr eigenes Gewissen zu beruhigen, machen sie damit weiter und leben ihr Leben, ohne auch nur einmal Opfern von Gewalt, Ungerechtigkeit, nicht vorhandener Nachhaltigkeit und vielem mehr zu gedenken.

Doch heute wollen wir mit dieser Bewegung genau das Gegenteil bewirken. Ohne auch irgendwen oder irgendetwas auszulassen, wollen wir ehren, gedenken und mitfühlen. Ein erster bedeutender Schritt wäre damit vollbracht und kann ganz unterschiedlich durchgeführt werden. Eine Schweigeminute ist eine mittlerweile häufig auftretende Möglichkeit die Respekt, Mitgefühl und Reife zeigt. Ich bitte Sie also heute darum, in Gedanken an die Opfer der Vergangenheit diese Schweigeminute zu realisieren. Außerdem würde ich Sie bitten, wenn Sie das nicht bereits tun, ihr Handeln zu reflektieren und sich darüber Gedanken zu machen inwiefern Sie dabei helfen können, unsere Welt zu versöhnen und sich bewusst machen, wie hilfreich schon kleinste Bemühungen sein können.

Die jetzige Bitte um eine Schweigeminute würde somit einen ersten Anfang machen in dem Sie sich dafür entscheiden, der Opfer der Vergangenheit zu gedenken und eine Bereitschaft für Veränderungen zu zeigen.

...

Vielen Dank.

Maëlys Can (Q1)